die seifensiederei ist eine uralte, beinahe vergessene kultur, die über tausende von jahren entwickelt und perfektioniert wurde.

ursprünglich wurde seife von den kelten und römern als haarpomade oder medizin zur behandlung von hautkrankheiten benutzt. die kelten stellten ihre seifen aus ziegenfett und asche her.

vor etwa 150 jahren entstand die erste natronseife. die fortschreitende industrialisierung degradierte die seife zum konsumgut, sie wird en mass hergestellt und gipfelt in den heutigen reinigungsmitteln. diese bestehen oft aus synthetischen chemikalien die das hautgefühl verbessern, den schaum stabilisieren, „undwiderstehlichen“ duft und eine unbegrenzte haltbarkeit garantieren.

ich stelle meine seifen im traditionellen kaltsiedeverfahren her. so werden wertvolle zutaten wie kräuter oder pflegeöle nicht angegriffen. es ist mir wichtig, dass die seifen dem ausdruck naturseife gerecht werden und ausschliesslich aus natürlichen und hochwertigen zutaten in lebensmittelqualität entstehen. 

verarbeitete kräuter oder pflanzen

kommen aus meinem garten oder

werden in der freien natur persönlich gesammelt.

kein regenwald in meinen seifen

ich verwende kein palmöl, da es zur zerstörung der tropischen regenwälder und lebensraumverlust der orang-uthans und anderer lebewesen führt. ein weiterer ökologischer gedanke wehrt sich gegen transporte um die halbe welt. 

der hauptbestandteil meiner seifen ist meistens hochwertiges olivenöl, rapsöl und kokosöl. verfeinert werden die seifen mit wertvollen pflegeölen wie jojobaöl, weizenkeimöl, maccadamianussöl, hanföl, mandelöl uvm. konservierungsstoffe, synthetische parfümöle, künstliche farbstoffe oder sodium aureth sulfate sind selbstverständlich tabu.

während des verseifungsprozesses entsteht eine grosse menge an natürlichem glyzerin, das die seifen im kontakt mit wasser cremig, pflegend und vor allem feuchtigkeitsspendend macht.

industriell hergestellte seifen enthalten kaum noch glyzerin, weil der notwendige lange reifungsprozess der seife nicht rentabel ist. das glyzerin wird der seife entzogen und in feuchtigkeitscremes wieder verkauft.

die vielfältige kreativität unzähliger seifensiederinnen bewundere ich sehr.

ich aber lege meinen fokus  auf funktionalität, wirkungsweise und nachhaltigkeit. die farben meiner naturseifen werden durch die verwendeten öle  und/oder kräuter bestimmt.

seifen werden oft nach dem duft ausgewählt. echte naturseife kann aber nur mit hochwertigen ätherischen ölen beduftet werden, welche über kurz oder lang  flüchtig sind. mit den verwendeten ätherischen ölen möchte ich eine wirkung erzielen.  leider können allergiker auf einige wenige äth. öle reagieren, deshalb bedufte ich die naturseife meist verhalten.

jedes stück naturseife ist ein unikat und kann in gewicht und farbe varieren.

besonders für hauttypen, die unter allergien oder neurodermitis leiden, ist die naturseife sehr empfehlenswert. ohne die haut zu reizen, dringen die pflegenden öle in die haut ein und machen sie streichelzart.

da ich in meinen naturseifen keine färbenden zusätze verwende, verleihen kräuter und pflanzen der seife interessante farben und texturen. sie bewirken oft einen kleinen peelingeffekt. für texturfreie naturseife verwende ich kräutertees oder kräuterauszüge auf ölbasis und nutze so die eigenschaften verschiedenster kräuter. 

lagerung der naturseife

die naturseife sollte nach benutzung trocken liegen, damit sie nicht weich wird.

über längere zeit will die naturseife kühl und trocken gelagert werden. mit der lagerung gewinnt die naturseife an qualität, trotzdem sollte sie innert einem jahr verbraucht werden.